Zur Geschichte des Bauernhofmuseums „La Maison Rurale de l’Outre-Forêt“
Das Bauernhofmuseum wurde auf Initiative des Heimatkundekreises „Cercle d’Histoire de l’Outre-Forêt“ eingerichtet. Er suchte einen ehemaligen Bauernhof, der für die Region Nordelsass typisch war, um diesen wiederherzurichten, ihn der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, aber auch Traditionen und überliefertes Fachwissen der Region Outre-Forêt weiterzugeben. Die Einweihung des Bauernhofmuseums fand im Juli 1998 statt. Seither zählt das Museum zwischen 12000 und 15000 Besucher jährlich.
Seit seinem Erwerb wird das heutige Bauernhofmuseum vom Gemeindeverband Communauté de communes Sauer-Pechelbronn (vormals SIVOM Pechelbronn, dann Gemeindeverband Pechelbronn) verwaltet. Die Veranstaltungen werden vom Verein „Les Amis de la Maison Rurale de l’Outre-Forêt (AMROF)“, der auch Eigentümer der Sammlungen ist, organisiert.
Das ursprüngliche Projekt
Der Heimatkundekreis „Cercle d’Histoire de l’Outre-Forêt“ wurde in den 1970er-Jahren im Nordelsass gegründet, um die Region Outre-Forêt und ihre Geschichte besser bekannt zu machen und ihr Kulturerbe zu bewahren. Mittlerweile heißt der Heimatkundekreis „Cercle d’histoire et d’archéologie de l’Alsace du Nord (CHAAN)“ und führt Forschungen zur Veröffentlichung in einer quartalsweise erscheinenden Zeitschrift durch. Seine Mitglieder interessieren sich insbesondere für die Region Outre-Forêt, die dem ehemaligen Verwaltungsbezirk Wissembourg entspricht und im Westen durch das Hanauer Land, im Norden durch die Nordvogesen und die Lauter, im Osten durch den Rhein und im Süden durch den Hagenauer Forst begrenzt wird.
In den 1980-er Jahren begab sich der Heimatkundekreis auf die Suche nach einem für die Region Outre-Forêt typischen ehemaligen Bauernhof, um dort ein „Museum“ einzurichten. Die Suche führte die Mitglieder schließlich nach Kutzenhausen: Im Nachbardorf von Soultz-sous-Forêts stand ein ehemaliger Bauernhof gerade zum Verkauf. Auch der damalige Bürgermeister, Georges Wagner, begeisterte sich für das Projekt, in dem er eine Möglichkeit zur Tourismus- und Kulturförderung sah.
Zehn Jahre Planung und Bauarbeiten
Die interkommunale Organisation SIVOM Pechelbronn (heute der Gemeindeverband Communauté de communes Sauer-Pechelbronn) unterstützte das Projekt und kaufte 1988 dem ehemaligen Bauernhof. Zur Wiederherrichtung und Bewirtschaftung dieses ländlichen Denkmals in Kutzenhausen gründete sich ein neuer Verein, Les Amis de la Maison Rurale de l’Outre-Forêt (AMROF) unter dem Vorsitz von Jean-Laurent Vonau.
Nach zehnjährigen Planungs- und Bauarbeiten (Zusammentragen der Sammlungen, Festlegung einer Entwicklungsstrategie, Herstellung der Normkonformität der Gebäude zur Öffnung für Besucher bei gleichzeitiger Bewahrung der Authentizität usw.) konnte das Projekt zur Einrichtung eines „Museums“ des ländlichen Lebens im Nordelsass schließlich abgeschlossen werden. Am 12. Juli 1998 öffnete das Bauernhofmuseum „La Maison Rurale de l’Outre-Forêt“ seine Pforten.
Ziele des Bauernhofmuseums
Der Verein „Les Amis de la Maison Rurale de l’Outre-Forêt“ und der Gemeindeverband Sauer-Pechelbronn haben sich mit Unterstützung des Departementsrates Bas-Rhin und dem regionalen Naturpark Nordvogesen folgende Ziele gesetzt:
- Angebot der Besichtigung eines vollständig erhaltenen, für das Nordelsass typischen ehemaligen Bauernhofes
- Bekanntmachung und Bewahrung der Volkskünste und -traditionen dieser Mikroregion
- Weitergabe von Kenntnissen und überliefertem Fachwissen an die nachfolgenden Generationen.
Heute ist das Bauernhofmuseum ein Kulturerbezentrum
Das Bauernhofmuseum zählt jährlich durchschnittlich 12000 – 15000 Besucher, die an den zahlreichen, vom Verein durchgeführten Veranstaltungen teilnehmen, die vom Gemeindeverband Sauer-Pechelbronn, der Eigentümer der Gebäude ist und diese bewirtschaftet, gefördert werden. Als Tourismus- und Kultureinrichtung wurde das Bauernhofmuseum 2008 vom Departementsrat Bas-Rhin mit dem Label “Kulturerbezentrum” im Bereich Volkskünste und -traditionen ausgezeichnet.
